Saite

Saite
Sai|te ['zai̮tə], die; -, -n:
a) dünne Schnur aus Tierdarm, Metall o. Ä. bei bestimmten Musikinstrumenten, die durch Streichen, Zupfen oder Schlagen in Schwingung versetzt wird und so Töne erzeugt:
eine Saite ist gerissen; eine neue Saite aufziehen.
Zus.: Darmsaite, Geigensaite, Klaviersaite.
b) Schnur o. Ä. zum Bespannen von Tennis- und Federballschlägern:
neue Saiten für den Schläger kaufen.

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Sai|te 〈f. 19
1. 〈Mus.〉 Faden aus gedrehten Därmen, aus Pflanzenfasern, aus Metall od. Kunststoff als Tonträger von Saiteninstrumenten
2. Draht, Metallband
3. 〈fig.〉 Gefühl
● eine \Saite anschlagen 〈fig.〉 Erinnerungen wachrufen, Gefühle wecken; eine neue \Saite aufziehen, spannen, stimmen; ich werde bald andere \Saiten aufziehen! 〈fig.〉 böse, energisch werden, streng durchgreifen; gelindere, mildere \Saiten aufziehen 〈fig.〉 nachsichtiger, weniger streng sein; da hast du eine empfindliche \Saite bei ihm berührt 〈fig.〉; die \Saiten erklingen, ertönen, platzen, reißen, zerreißen ● in die \Saiten greifen (ein Zupfinstrument) zu spielen beginnen; ein Instrument mit \Saiten bespannen; eine bestimmte \Saite in jmdm. zum Erklingen bringen ein Gefühl, eine Fähigkeit in ihm wecken, eine Reaktion bei ihm hervorrufen [<ahd. saita „Saite, Strick Fessel“ u. ahd. seit(o) „Saite, Band, Strick, Halfter“; zu idg. *sei, *si-, *sei- „binden, Strick“; verwandt mit Sehne, Seil, Siele]

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Sai|te , die; -, -n [mhd. seite, ahd. seita, seito = Strick; Schlinge, Fallstrick; Fessel; Darmsaite; im 17. Jh. orthografisch von Seite geschieden]:
a) dünner Strang (aus Tierdärmen, Pflanzenfasern, Metall od. Kunststoff), der auf ein Musikinstrument gespannt u. durch Streichen, Zupfen usw. in Schwingung versetzt wird u. Töne erzeugt:
die -n der Geige, der Harfe, des Klaviers;
eine S. ist gerissen;
die -n erklingen lassen;
die -n streichen, zupfen;
eine S. [nach]stimmen;
andere/strengere -n aufziehen (härtere Maßnahmen ergreifen, strenger vorgehen: ich kann auch andere -n aufziehen!);
b) Strang, Schnur o. Ä. (aus Metall od. Kunststoff) zur Bespannung von Tennis- od. Federballschlägern.

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Saite
 
[althochdeutsch seita, seito »Strick«, »Fessel«, »Darmsaite«], dünner, fadenförmiger, zylindrischer und elastischer Körper, bestehend aus Darm, Pflanzenfasern, Seide, Metall oder Kunststoff, der, zwischen zwei festen Punkten gespannt, durch Streichen (Streichinstrumente wie Violine oder Drehleier), Schlagen (Klavier, Hackbrett), Zupfen (Zupfinstrumente wie Laute oder Gitarre), Anblasen (Äolsharfe) oder Mitklingen (Resonanzsaiten) in Schwingung versetzt und zum Klingen gebracht wird. Der dabei erzeugte Ton ist in Höhe und Klangfarbe abhängig von Spannung, Länge, Stärke, Material der Saite und der Art des Resonanzkörpers. Die Frequenz der Grundschwingung lässt sich errechnen nach der Formel
 
(f Frequenz, l schwingende Länge, F Spannkraft, m Masse). Beim Vergrößern der Spannkraft oder Verkürzen der schwingenden Saitenlänge werden höhere Töne, beim Vermehren der Masse (Vergrößern des Querschnitts, Verwendung von Material größerer Dichte) tiefere Töne erzeugt.

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Sai|te, die; -, -n [mhd. seite, ahd. seita, seito = Strick; Schlinge, Fallstrick; Fessel; Darmsaite; im 17. Jh. orthographisch von ↑Seite geschieden]: a) dünner Strang (aus Tierdärmen, Pflanzenfasern, Metall od. Kunststoff), der auf ein Musikinstrument gespannt u. durch Streichen, Zupfen usw. in Schwingung versetzt wird u. Töne erzeugt: die -n der Geige, der Harfe, des Klaviers; eine S. ist gerissen; die -n erklingen lassen; -n aufziehen, spannen; eine S. [nach]stimmen; die -n streichen, zupfen; eine leere S. spielen (Musik; eine Saite ohne Aufsetzen des Fingers streichen ); *andere/strengere -n aufziehen (härtere Maßnahmen ergreifen, strenger vorgehen): ich kann auch andere -n aufziehen!; in jmdm. eine verwandte S. erklingen lassen/zum Klingen bringen/anrühren (jmdn., weil er ähnlich denkt od. empfindet, ansprechen, Sympathie empfinden lassen): weil ... das Heldische in ihm eine verwandte S. in uns anrührt (Sieburg, Blick 54); Ich sah, dass es sein Prinzip war, den unteren Schichten zu dienen. Das ließ in mir sogleich eine verwandte S. erklingen (Brecht, Groschen 356); in die -n greifen (auf einem gezupften Saiteninstrument spielen): du spielst doch Harfe, Gitarre - hättest du keine Lust, mal wieder in die -n zu greifen?; b) Strang, Schnur o. Ä. (aus Metall od. Kunststoff) zur Bespannung von Tennis- od. Federballschlägern.

Universal-Lexikon. 2012.

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